15.12.2018, 13:39 Uhr
Bei der - zugegeben noch etwas provisorischen - Schließung des Zugangs zur Wiese mittels eines Maschendrahtzaunes sind wir angesprochen worden, dass „doch auch Hunde und deren Kot Natur sind. Und „dass es egal ist, ob Gülle oder Hundekot auf der Wiese landet.“
Die Wiese an der Strunde im Thielenbruch soll in ihrer ursprünglichen, ungedüngten Form erhalten bleiben. So können zartere, konkurrenzschwache Wiesenkräuter auf dem mageren Boden gedeihen. Mit Düngung würden Brennnessel und Drüsiges Springkraut & Co. die Artenvielfalt weiterhin dezimieren.
Zur Fehlannahme, Hundekot - und übrigens auch Hundeurin - sei Dünger: Was frisch aus dem lebenden Organismus kommt, ist etwas anderes als Gülle. Diese wird erst gelagert, sodass viele Erreger und Bakterien ihre Ansteckungsfähigkeit verlieren, bevor sie auf die Felder gebracht werden.
Hundekot auf Nutzwiesen verunreinigt nicht nur große Mengen an Futterheu sondern kann auch gefährliche Neospora-Parasiten enthalten, welche bei Nutz- und Wildtieren Totgeburten verursachen.
Auf Weiden können diese bis zu 2 Jahre lang überleben und infektiös bleiben.
Auch unverdünnter Urin kann zu einer Überdüngung führen. Der Urin eines Hundes ist vergleichbar mit industriellem Rasendünger, wenn es um Phosphor, Kalium und vor allem Stickstoff geht. Letzterer ist in großen Mengen in Form des Harnstoffs vorhanden und wird im Boden in Nitrat und Ammoniak umgewandelt.
Und nicht zu vergessen: auf die Strundewiese kommt keine Gülle und auch sonst kein Dünger. Und von Natur aus würde auf einer Fläche von der Größe des Stadtgebiets von Köln ein Wolfsrudel (10-12 Tiere) leben und entsprechend selten auf die Strundewiese machen!
Nicht zuletzt werden Pflanzen und damit Rückzugsgebiete für heimische Wildtiere durch freilaufende Hunde zerstört, Rast- und Brutvögel flüchten.
Bitte helfen Sie mit, ein Stück ursprünglicher Natur an der Strunde zu erhalten!